Ein Maibaum ist ein hochstämmiger, verzierter Baum oder Baumstamm, der in der Regel am 1. Mai oder bereits am Vorabend aufgerichtet wird. In Bayern wird er oft an einem zentralen Platz im Ort im Rahmen einer festlichen Veranstaltung aufgestellt. Meist werden die Stämme geschält und mit bunten Girlanden, Tannengrün oder Krepp-Papier geschmückt. Ein – nach bayerischen Traditionen – „richtig“ geschnürter Stamm hat in Bayern die blau-weiße Spirale von unten links nach oben rechts gedreht. In Franken (Nordbayern) sieht man die Bäume dagegen in weiß-rotem Streifendesign.
Der Maibaum bleibt je nach lokalem Brauch bis zum Monatsende stehen und danach demontiert, abgeschmückt und der Stamm für das nächste Jahr eingelagert.
Der Baum darf nicht gestohlen werden: In der Nacht vor dem Aufstellen wird der Maibaum daher von den Männern des Ortes bewacht. Schaffen es die Gegner, die Wächter so abzulenken, und dann drei Spatenstiche gegen den Baum auszuführen, gilt der Baum als gestohlen. Er wird mit einem Schild versehen, auf dem der Sachverhalt vermerkt ist, abtransportiert und neben dem eigenen Baum der erfolgreichen „Diebe“ aufgestellt.
In manchen Regionen gilt ein Maibaum erst dann als gestohlen, wenn er von den Dieben vollständig umgelegt wurde, oder vom ursprünglichen Standort abtransportiert wurde. Es gilt als Regel, dass nur der Maibäume stehlen darf, der auch selbst einen aufgestellt hat.